Nach Anhörung der Wehrleute und auf Vorschlag des Kreisbrandmeisters wählte der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung einstimmig Reinhold Pickart (Bild m.) zum neuen Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Hürtgenwald. Er tritt damit die Nachfolge des verstorbenen Walter Kurth an. Neuer (zunächst kommissarischer) Stellvertretender Wehrleiter ist neben Sebastian Schwindt (r.) nun der Leiter der Löschgruppe Vossenack, Michael Klug (l.). Reinhold Pickart bot Rat und Verwaltung seine Gesprächsbereitschaft an und dankte den rund 240 Kameradinnen und Kameraden der Hürtgenwalder Wehr für das entgegengebrachte Vertrauen.
Auf Vermittlung von innogy-Kommunalbetreuer Walfried Heinen durften sich 13 Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Hürtgenwald über Gefahren bei Einsätzen mit Gasaustritt und Gasbrandbekämpfung weiterbilden. Im Ausbildungszentrum der Fa. Westnetz in Niederzier vermittelten die Seminarleiter Michael Blum und Frank Swoboda in Theorie und Praxis viel Wissenswertes über den korrekten und in weiten Teilen ungefährlichen Umgang mit unkontrolliertem Gasaustritt und dessen Folgen. Besonders interessant war der Praxisteil gestaltet, in dem von der Messung der Gaskonzentration oder dem richtigen taktischen Vorgehen bis hin zur Bekämpfung von Gasbränden alle Bereiche ausführlich geübt wurden. Somit konnten auch innerhalb der Wehrleute viele Vorurteile zur Gefährlichkeit von Gausaustritten abgebaut und viele neue Erkenntnisse gewonnen werden. Der Stellv. Wehrleiter Reinhold Pickart bedankte sich im Namen der Gruppe bei der Fa. Westnetz für das aufschlussreiche Seminar und nahm das Angebot sehr gerne an, mit einer weiteren Gruppe aus Hürtgenwald wieder zu kommen.
Gasbrandbekämpfung mit Wasser und Pulverfeuerlöscher
Am Samstag, dem 26.08.2017 haben die Kameraden der Löschgruppen Bergstein und Vossenack eine gemeinsame ABC-Übung am Dorfplatz in Hürtgen durchgeführt. Ziel war es, den ausgebildeten ABC-Einsatzkräften die Möglichkeit zu bieten, ihre jährliche nachweispflichtige Übung durchzuführen.
Ausgangslage: Aus einem mit Stückgut beladenen Lkw-Anhänger war der Austritt eines unbekannten Stoffes sichtbar. Der Fahrer des Lkw wurde durch Passanten darauf aufmerksam gemacht und kontaminierte sich bei der Nachschau selbst mit dem Stoff. Dieser klagte nun über ein „Brennen“ auf seinen Handflächen, als der Einsatzleiter vor Ort eintraf.
Übungsablauf und getroffenen Maßnahmen: Sofort wurde der Fahrer durch die Einsatzkräfte versorgt und die Chemikalie abgespült. Nachdem die Gefahrenstelle weiträumig abgesperrt wurde, konnte ein erster Trupp unter Atemschutz in einem Chemikalienschutzanzug (CSA) erste Erkundungsmaßnahmen durchführen. Mittels PH-Testpapier konnte festgestellt werden, dass eine Säure austritt. Ebenfalls wurden Auffangwannen so unter dem Anhänger positioniert, dass eine weitere Stoffausbreitung auf den Erdboden verhindert werden konnte. Nach dem vorsichtigen Öffnen der Ladeluke konnte dann auch der austretende Stoff als Schwefelsäure identifiziert werden. Durch ein etwa 2mm großes Loch floss die „Säure“ aus dem Fass. Ein weiterer umgekippter Kanister mit Alkohol leckte am Verschluss. Durch ein aufrechtes Hinstellen des Kanisters konnte hier der weitere Stoffaustritt bereits verhindert werden. Parallel wurde über eine Chemikalienbeständigkeitsliste bereits überprüft, ob die Chemikalienschutzanzüge sowie die auf dem Gerätewagen Gefahrgut mitgeführten Auffang- und Dichtmaterialien gegen die per Funk durchgegebenen Chemikalien beständig sind. Der Einsatzleiter entschied sich nun dafür, mittels Leckdichtkissen die undichte Stelle abzudichten. Da der erste Trupp seine Einsatzzeit von 20 Minuten erreicht hat, wurde dazu ein zweiter Trupp eingesetzt. Nachdem die Maßnahme erfolgreich durchgeführt war, kam ein dritter Trupp zum Einsatz, welcher über eine Handmembranpumpe die restliche Flüssigkeit aus dem leckgeschlagenen Fass in eine Kunststoffwanne pumpte.
In trauriger Anteilnahme muss die Feuerwehr Hürtgenwald den Tod ihres langjährigen Wehrleiters Walter Kurth bekannt geben. Unser Beileid gilt insbesondere seiner Familie, sowie Freunden und Bekannten.
Wir werden sein Andenken stets in Erinnerung halten und die Tugenden, welche er uns lehrte, würdigen. Walter steckte seine Kraft und Energie stets mit großer Lebensfreude in die Feuerwehr Hürtgenwald und erwartete gleiches von uns, um in der Not für die Menschen in Hürtgenwald da zu sein.
Walter, wir werden Dich nie vergessen und danken Dir für Dein Lebenswerk. Deine Feuerwehr Hürtgenwald